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Lösungen und Ansätze für visuelle Hilfsmittel


Nutzt für eure präventiven Katastrophen- und Notfallmaßnahmenvorbereitungen nach Möglichkeit auch ...

1. Großformatige und kontrastreiche Karten, denn Diese sollten speziell für Personen mit Sehbehinderungen entworfen werden. Ihr solltet nach Möglichkeit eure Karten in größerem Maßstab drucken, um Details besser sichtbar zu machen. Verwendet kräftige Farben und klare Linien, um alle wichtigen Elemente hervorzuheben. Nutzt leicht verständliche Symbole für Gebäude, Straßen und Orientierungspunkte.

2. Verwendet auch taktile Karten, damit die betroffenen Personen diese auch durch Ertasten unter Umständen lesen können. Verwendet dabei erhabene Linien und Punkte, um Straßen, Wege und Orientierungspunkte besser darzustellen. Erstellt fühlbare Symbole für verschiedene Orientierungspunkte z. B. euch bekannte Gebäude, Bäume oder auch Wasserquellen.

3. Nutzt nach Möglichkeit und Verfügbarkeit auch digitale Karten und Navigations-Apps die speziell für Personen mit Sehbehinderungen entwickelt wurden. Es sollten Apps mit Zoom-Funktion sein, um die Details zu vergrößern und besser lesbar zu machen. Nach Möglichkeit auch mit einer Integration von Sprachausgabe, die dann die Anweisungen und Informationen vorliest. Schaut auch danach, dass eine Möglichkeit besteht, die Farben und Kontraste der Kartenanzeige individuell anzupassen.

4. Nutzt Kompasse mit visuellen und taktilen Hinweisen. Hier ist eine große Beschriftung mit großen und gut lesbaren Buchstaben und Zahlen wichtig. Sinnvoll wäre, dass der Kompass auch eine Integration von erhabenen Markierungen an den Himmelsrichtungen (N, S, O, W) besitzt um so die Orientierung zu erleichtern.

5. Übt und trainiert den Einsatz von Karten und Kompass. Simuliert dazu Navigationsaufgaben in verschiedenen Umgebungen z. B. in eurer Stadt, dem Stadtparkt oder im Wald. Richtet nach Möglichkeit auch eine Personalisierung eurer Karten für spezifische Bedürfnisse wie z. B. den Schulweg oder den Arbeitsweg ein. Übt regelmäßig auch gemeinsam diese Herausforderungen zu meistern und immer wieder von einander zu Lernen.

Übt z. B. eine gemeinsame Wanderung im Wald. Hierbei könnt ihr eure Karten und Kompasse nutzen, um den Weg zu finden. Eure Karten zeigen z. B. markante Orientierungspunkte wie große Bäume, Brücken oder Felsen an und besitzen erhabene Symbole für diese Landmarken. Dann sucht ihr euch ein gemeinsames Ziel z. B. den höchsten Punkt im Wald zu finden oder dem Pfad bis zu einem bestimmten Baum zu folgen. Natürlich geht das auch alles in eurer Stadt oder eurem Ort nach dem Motto "Finde das nächstgelegene Café" oder "navigiere im Stadtpark zu unserem Lieblingspicknickplatz". Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt ...

ABER übt unbedingt dieses Szenario


Simuliert einen Stromausfall im Haus oder eurer Wohnung, wobei die Familie mithilfe von Karte und Kompass den sicheren Weg ins Freie finden muss. Der Fokus sollte hier auf der Lesbarkeit und Zugänglichkeit von visuellen Informationen liegen, um sicherzustellen, dass auch Personen mit z. B. Myopie effektiv navigieren können.

1. Entwerft großformatige und kontrastreiche Karten eures Hauses/eurer Wohnung, die klare Markierungen für Fluchtwege, Türen und Fenster aufzeigen.

2. Verwendet kräftige Farben für verschiedene Bereiche z. B. Rot für eure Fluchtwege, Blau für Gefahrenzonen.

3. Verwendet klare und einfache Symbole zur Kennzeichnung aller wichtigen Punkte z. B. Taschenlampen, LED-Kerzen, Erste-Hilfe-Kasten, Schrank mit den Notfalldecken oder Schlafsäcken.

4. Bringt erhabene Linien an Wänden und Böden entlang eurer Fluchtwege an, die sich wirklich gut ertasten lassen.

5. Nutzt unterschiedliche Texturen für verschiedene Hinweise z. B. glatte Streifen für eure Fluchtwege, raue Punkte für die Gefahren.

6. Erläutert allen Familienmitgliedern das Ziel dieser Übung und weist Sie auf die Bedeutung hin, auch in völliger Dunkelheit den Weg zu finden. Alle erhalten wieder ihre spezifische Rolle und Aufgabe zugewiesen. Schaltet alle Lichter im Haus oder eurer Wohnung aus, um die Dunkelheit auch wirklich zu simulieren. Jeder erhält eine Taschenlampe, die aber nur im Notfall benutzt wird, um den realistischen Charakter der Übung zu bewahren. Bestimmt einen Startpunkt für eure Übung z. B. das Wohnzimmer. Jedes Familienmitglied erhält eine Karte des Hauses/der Wohnung und stellt sicher, dass die Karten auch wirklich gut lesbar und einfach zu verstehen sind. Der "Anführer" zeigt, wie die Kompasse benutzt werden, um die richtige Richtung zu bestimmen. Alle Familienmitglieder sollten auch die erhabenen Linien und Markierungen entlang der Fluchtwege ertasten um zu üben, wie sie den Tastsinn zur Orientierung nutzen können, wenn ihre Sicht komplett eingeschränkt ist. Stellt sicher, dass auch wirklich alle Mitglieder den festgelegten sicheren Treffpunkt außerhalb des Hauses oder der Wohnung erreichen. Versammelt euch und überprüft umgehend, ob alle wohlbehalten am vereinbarten Treffpunkt angekommen sind. Dann wie schon bekannt Analyse und Feedbackrunde und passt eure Karten basierend auf den Rückmeldungen aller Familienmitglieder an, um sie noch effektiver zu gestalten. Ihr könnt eure Übungen auch um weitere visuelle und taktile Hilfsmittel wie beleuchtete Fluchtweglampen oder mobile Apps (akustische und visuelle Signale) erweitern und kombinieren. Plant regelmäßige Wiederholungen der Übung ein, um die Reaktionsfähigkeit kontinuierlich nach oben zu verbessern.


Tipps für erhabene Linien und Markierungen (Möglichkeiten und Lösungsansätze gibt es Viele - eine entsprechende Auswahl und persönliche Vorliebe liegt ganz bei euch)


Erhabene Linien und Markierungen können entlang von euren Wänden und Böden angebracht werden, um einen taktilen Fluchtweg zu erstellen, der bei eingeschränkter Sicht durch euch ertastet werden kann.

Erhabene Bodenstreifen

  • Verwendet rutschfeste, erhabene Bodenstreifen aus Gummi oder Kunststoff, die entlang eurer Fluchtwege verlaufen.
  • Klebt oder verschraubt die Streifen sicher am Boden, um einen klaren und fühlbaren Pfad für euch zu schaffen z. B. ein 5 cm breiter, erhabener Streifen, der von jedem Raum bis zu den Ausgängen führt.


Erhabene Wandmarkierungen

  • Verwendet erhabene Wandaufkleber oder Schienen aus Kunststoff oder Metall.
  • Die Markierungen sollten für euch leicht ertastbar und in regelmäßigen Abständen angebracht werden
  • Installiert z. B. erhabene Schienen in einer Höhe von etwa 1 Meter entlang der Fluchtwege, die mit der Hand gut erreichbar sind.


Leuchtstreifen

  • Verwendet Leuchtfarben oder leuchtende Klebestreifen, die auch im Dunkeln für euch gut sichtbar sind.
  • Kombiniert diese mit den erhabenen Linien, um sowohl visuelle als auch taktile Hinweise zu bieten z. B. ein fluoreszierender Streifen entlang der erhabenen Bodenstreifen für zusätzliche Sichtbarkeit bei schwachem Licht.


Unterschiedliche Texturen für verschiedene Hinweise

  • Nutzt verschiedene Texturen für unterschiedliche Hinweise, um taktil unterscheidbare Signale für Fluchtwege, Gefahrenzonen und sichere Bereiche zu schaffen.
  • Verwendet z. B. glatte, rutschfeste Gummistreifen oder PVC. Die Streifen sollten lang und kontinuierlich entlang der Fluchtwege verlaufen. Beispiel: Ein glatter, breiter Streifen führt vom Schlafzimmer zur Haustür/Wohnungstür.
  • Verwendet raue Punkte z. B. für Gefahren (raue, abrasive Materialien wie Sandpapier oder geriffelte Gummiaufkleber). Bringt diese Markierungen in der Nähe von Gefahrenzonen wie Treppen, scharfen Ecken von Tischen und Schränken oder elektrischen Geräten an. In eurem Haus z. B. raue Punkte an der Kante von Treppenstufen, um auf die Gefahr hinzuweisen.
  • Verwendet geriffelte Linien z. B. für sichere Bereiche (geriffelte oder wellenförmige Materialien, die sich für euch angenehm anfühlen). Markiert damit sichere Bereiche oder Sammelpunkte mit diesen Linien. Geriffelte Linien um den sicheren Treffpunkt im Freien (Garten/Hof) herum, um ihn leicht erkennbar zu machen.


Lasst eurer Phantasie freien Lauf und ihr werdet sehen wie viel Spaß es machen kann sich auf Notfallsituationen optimal und resilient gestärkt vorzubereiten.

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