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Erweiterung Katastrophenvorsorgeportfolio - Thema "Augen"


Das Thema "Sehprobleme" im Rahmen unseres Katastrophenmanagement haben wir nun schon ausführlich besprochen, aber was könnten wir tun um eine etwas bessere Ausgangslage zu erhalten?

Um die Augenprobleme ein Stück weit zu minimieren und die Effizienz und Sicherheit zu maximieren, können wir folgende (mögliche) weitere Maßnahmen ergreifen:

1. Während Katastropheneinsätzen sollten immer Schutzbrillen getragen werden, um die Augen der Betroffenen vor Staub, Trümmern und anderen schädlichen Partikeln zu schützen. Im Einsatzgebiet könnten mobile einfach einzurichtende Stationen aufgestellt werden die schnelle Augenspülungen mit sterilen Lösungen ermöglichen.

2. Eine Schulung von Einsatzkräften im dem Umgang mit Augenproblemen und die Aufklärung über präventive Maßnahmen können die Sicherheit und Effizienz verbessern. Ein medizinischer Experte könnte einen Vortrag über die häufigsten Augenprobleme, die während eines Einsatzes auftreten können, wie z. B. Bindehautentzündungen, trockene Augen und Augenmüdigkeit halten. Die Einsatzkräfte lernen die Symptome dieser Augenprobleme zu erkennen und verstehen, wie diese die Sehkraft beeinträchtigen können. Sie erlernen z. B. das richtige Anwenden von Augentropfen oder die Augen bei langen Einsätzen optimal hydriert zu halten. 

3. Ein Ergonomie-Experte gibt wertvolle Tipps zur Reduzierung der Augenbelastung, insbesondere während der längeren Nutzung von Karten und Bildschirmen.

4. In realistischen Simulationen und Einsatzszenarien wird geübt, wie man seine Aufgaben trotz Augenproblemen effizient durchführen kann. Verwendung von VR-Brillen, um verschiedene Simulationen von Augenproblemen zu erstellen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Durchführung von interaktiven Workshops, in denen die Teilnehmer Augenprobleme durch "hautnahe" Rollenspiele mit erleben. Regelmäßige Checkpoints zur Überprüfung der Augengesundheit während des Trainings.

5. Einführung von Apps, die dabei helfen, Augenprobleme frühzeitig zu erkennen, sowie Apps, die spezifische Übungen und Routinen zur Stärkung der Augenmuskulatur bieten und an regelmäßige Pausen erinnern.

6. Geführte Übungen zur Stärkung der Augenmuskulatur und Massagetechniken zur Entspannung der Augen. Achtsames gezieltes und vermehrtes Blinzeln bei akuter Augenmüdigkeit. Immer wieder auch bewußte Übungen die zwischen Nah- und Fernsicht wechseln. Erlernen der Augenmassage um müde Augen zu entlasten. Auto-Fokus der Augen trainieren z. B.  indem du deine Hände nah vor dein Gesicht hältst und deine Handflächen fokussierst. Nach ein paar Sekunden ziehst du deine Hände auseinander und stellst den Hintergrund ein paar Meter dahinter scharf ein. Oder du nutzt das Palming, indem du in aufrechter Sitzhaltung deine Hände solange aneinander reibst, bis Diese schön warm werden und vielleicht ein wenig zu kribbeln beginnen. Dann legst du deine warmen Handflächen für 30 Sekunden auf deine geschlossenen Augen. Regelmäßige Pausen zur Augenentspannung. Auch Einsatzkräfte sollten angewiesen werden, alle 20 Minuten eine kurze Pause einzulegen und in die Ferne zu schauen, um die Augenmuskeln zu entspannen. Möglichkeiten für Entspannungs- und Entlastungsübungen gibt es Viele.

7. Einführung eines integrierten Trainings, das Atemtechniken und Augenübungen kombiniert, um die Augen zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.

8. Live-Demos über die richtige Anwendung von Augentropfen, sowie mobile Stationen und Notfall-Kits mit Augentropfen und Hydrationskits zur schnellen Linderung bei trockenen oder gereizten Augen. Eine weitere Möglichkeit wären Kontaktlinsen mit eingebauten Sensoren, die den Feuchtigkeitsgehalt der Augen überwachen und bei Bedarf einen beruhigenden Film abgeben oder auch tragbare Geräte, die einen feinen Nebel aus Salzwasser erzeugen können um damit Feuchtigkeit zu spenden oder Reizungen zu lindern. Bereithalten von kalten Kompressen! Das Auflegen eines sauberen, kalten Tuchs auf die Augen kann helfen, Schwellungen und Reizungen zu lindern. Eine sterile Salzlösung kann zum Spülen der Augen verwendet werden, um Reizstoffe zu entfernen. Kamille hat beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften. Ein lauwarmer Kamillenteebeutel kann auf das geschlossene Auge gelegt werden, um Reizungen zu lindern. Man kann auch an schnell und praktisch anzuwendende Einweg-Augenpflaster denken, die natürliche Inhaltsstoffe wie z. B. Kamille enthalten oder an wiederverwendbare Augenmasken aus Mikrofaser, die sanft auf die Augen gelegt werden und mit beruhigenden Kräutern gefüllt sind.

9. Bereitstellung von Ersatzbrillen in Notfällen. Aber auch Blaulichtfilterbrillen und Brillen, die speziell für den Außeneinsatz entwickelt wurden und einen hohen UV-Schutz bieten, um die Augen vor schädlicher Sonneneinstrahlung zu schützen. Wichtig dabei ist auch eine individuelle Anpassung von Schutzbrillen. Eine Möglichkeit wären auch spezielle Brillen, die Phototherapie-Technologie nutzen, um die Augen zu beruhigen und zu entspannen (sie sind mit LEDs ausgestattet, die kontrolliertes Licht in therapeutischen Wellenlängen ausstrahlen). Zu denken wäre auch an multifunktionale Schutzbrillen, die zusätzlich zu physischem Schutz auch integrierte Luftfiltersysteme besitzen, um Staub und Allergene fernzuhalten.

10. Thema Licht: Verwendung von tragbaren, batteriebetriebenen LED-Leuchten, die ein helles, gleichmäßiges Licht ohne Flimmern liefern. Integration von Dimmern und Farbtemperaturregelungen, um die Lichtintensität und -farbe an die spezifischen Bedürfnisse der Einsatzkräfte anzupassen. Warme Lichtfarben können abends verwendet werden, um die Augen zu entspannen, während helleres, kühleres Licht tagsüber für bessere Sicht sorgt. Einführung von Lampen mit Anti-Blend-Technologie, die Blendung und Reflexionen minimieren. Dies hilft, die Augenbelastung zu reduzieren, insbesondere bei langen Einsätzen. Einrichtung von spezifischen Beleuchtungszonen in temporären Unterkünften und Arbeitsbereichen. Jede Zone hat eine optimierte Beleuchtung für die jeweilige Aufgabe, sei es Lesen, medizinische Versorgung oder allgemeine Tätigkeiten. Installation von Sicherheitsleuchten entlang von Wegen und in gefährlichen Bereichen. Diese Leuchten sollten automatisch aktiviert werden, wenn es dunkel wird, um Stolperfallen und Unfälle zu vermeiden.

11. Kleine tragbare Luftreiniger, die in persönlichen Arbeits- und Einsatzbereichen platziert werden könnten, um Staub und Allergene zu reduzieren.

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Szenario: Naturkatastropheneinsatz und Augenpflege

Ein Team von Katastrophenhelfern arbeitet in einem Erdbebengebiet, in dem Staub und Trümmer zu massiven Augenreizungen führen können. Dies könnte bereitgehalten und zur "Pflege" der Augen eingesetzt werden:

  1. Kalte Kompressen: Ein mobiles Erste-Hilfe-Set könnte saubere, wiederverwendbare Tücher und ein Thermo-Behältnis mit kaltem Wasser enthalten. Helfer können diese Tücher für schnelle Augenkompressen verwenden, um Schwellungen und Reizungen zu lindern.
  2. Salzlösung: Ein tragbarer Behälter mit steriler Salzlösung könnte im Erste-Hilfe-Kit enthalten sein. Einsatzkräfte können die Lösung verwenden, um Schmutz und Fremdkörper aus den Augen zu spülen, besonders nach der Arbeit in staubigen Umgebungen.
  3. Kamillentee/Fencheltee: Kleine Beutel mit Kamillen- oder Fencheltee könnten im Basislager verfügbar sein. Helfer könnten sie aufbrühen und nach dem Abkühlen die Teebeutel kurz auf die Augen legen, um Reizungen zu lindern und die Augen zu beruhigen.
  4. In einem provisorischen Lager für Katastrophenhelfer gibt es eine Kantine, die auch als Ort zur Entspannung und Regeneration genutzt werden könnte. Die Kantine hält einen Vorrat an frischen Kartoffeln bereit, die nicht nur für Mahlzeiten, sondern auch für die Augenpflege verwendet werden könnten d. h. Helfer könnten frische Kartoffelscheiben auf die geschlossenen Augen legen, um Reizungen während ihrer Ruhepausen zu lindern und die Augen zu erfrischen (etwa 10-15 Minuten, dies hilft, die Augen zu beruhigen und Schwellungen zu reduzieren). Diese Methode kann als ergänzende Maßnahme zu anderen Augenpflege-Techniken und -Mitteln angeboten werden, um den Helfern eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung zu stellen.